Betrachtet man heutzutage die Menschen auf einer Range etwas genauer, sieht man sehr häufig ein identisches Muster. Ein Spieler schlägt viele Bälle mit den gleichen Absichten:
- Im kurzen Spiel (z.B. chippen) werden 20 oder mehr Bälle von der gleichen Stelle auf die gleiche Fahne gespielt
- Im langen Spiel werden mit dem gleichen Schläger eine hohe Anzahl an Bällen ohne konkretes Ziel geschlagen
Irgendwann geht der Spieler dann wieder weg und ist mal mehr und mal weniger zufrieden. Konkretes Lernen hat jedoch nicht stattgefunden.
Dabei könnte eine Trainingseinheit bei gleichem zeitlichen Aufwand um ein Vielfaches erfolgreicher sein. Wenn Sie die folgenden Rahmenbedingungen einhalten, werden Sie bei weniger Aufwand schneller Ihr Spiel verbessern:
- Setzen Sie sich immer ein Ziel (egal, ob für einen längeren Zeitraum oder für eine 30-minütige Einheit)
- Konzentrieren Sie sich in der Einheit auf einen Aspekt. Dieser Aspekt kann beispielsweise technischer Natur sein (das Maß der Schulterdrehung) oder mentaler Natur (wie nehme ich bestimmte Bewegungsaspekte selbst wahr)
- Arbeiten Sie aufgabenorientiert. Das bedeutet, Sie sollten sich Aufgaben stellen, die spielnah sind. Dabei ist es ideal, wenn Ihnen 30-40% der Versuche gelingen. Gelingen mehr als 60% der Versuche, ist die Aufgabe zu leicht und Sie können den Schwierigkeitsgrad erhöhen
- Versuchen Sie, Ihre eigene Komfortzone zu verlassen
- Beenden Sie eine Einheit möglichst mit einem kleinen Wettkampf (gegen sich selbst oder andere Spieler)
- Fragen Sie sich nach der Einheit, ob Sie das Ziel erreicht haben
Viel Spaß!
Golf und CYNEFIN
Golf ist ein Aufgabenspiel.
Je mehr Aufgaben ich lösen kann, desto weniger Schläge werde ich benötigen.
Beim Erlernen der Aufgaben für das Spiel hat sich ein Modell aus dem modernen Management bewährt, das im Jahre 1999 von Dave Snowdon geschaffen wurde: Das Cynefin-Modell.
Hierbei geht es um die Fragen, ob Ursache und Wirkung immer bekannt sind und mit welchen Methoden man neuen Situationen begegnen kann.
Kinder haben es hier besonders leicht, da sie das Chaos genießen können. Erwachsene tun sich insbesondere mit dem chaotischen Bereich besonders schwer. Lässt man sich jedoch auf das Chaos ein und handelt nach der Maxime Act – Sense – Response, setzt ein sehr kreativer Lernprozess ein. Dabei wandelt das neu Erlernte seinen Charakter von chaotisch zu komplex, dann nur noch kompliziert und schließlich zu einfach.